Salzburger Nockerln und Frühjahrsgletscherskilauf

Durchatmen. Genießen. Ein grenzenloses Freiheitsgefühl, das sich in meinem Körper breitmacht. Dazu dieses fantastische Panorama, die frische kühle Luft und die Sonnenstrahlen. Das Salzburger Land hat mich vergangenes Wochenende nach Zell am See und Kaprun eingeladen. Das über 3000 m hohe Kitzsteinhorn und die traumhafte Kulisse des Zeller Sees haben mich unheimlich beeindruckt. Begleitet wurden die traumhaften Tage in Salzburg von köstlichen Schmankerln auf Skihütten und ein köstliches Gänge-Menü im 2-Hauben-Restaurant Erlhof.

Jetzt ist die Zeit ideal, um die Pisten noch einmal so richtig auszukosten. Zwischen Gletscher, Bergen und Seen verspricht Zell am See-Kaprun Wintervergnügen pur. Die Region hat einiges zu bieten – auch für alle, die abseits der Pisten das Schnee-Erlebnis suchen. Angefangen von Langlauf-, Wander- und Schneeschuhtouren bis hin zu tief verschneiten Winterlandschaften und Freeride-Erlebnissen wie das grandiose Event X OVER RIDE, bei dem sich nationale und internationale Freerider Tiefschneehänge über Felsen hinunterstürzen und atemberaubende Sprünge wagen. Dieses Spektakel, das vor 13 Jahren zum ersten Mal veranstaltet wurde, durften wir vergangenen Samstag live miterleben. Da ich selber bereits seit 20 Jahren leidenschaftliche Snowboarderin bin und es liebe frische Tiefschneehänge zu fahren, war dieser Programmpunkt mein Highlight in Salzburg.

Zum Frühjahrsgletscherskilauf im Salzburger Land in Zell am See-Kaprun war für alle Teilnehmer viel geboten. Für mich als Food-Bloggerin und leidenschaftliche Snowboarderin ganz besonders.

Zell am See ist eng mit Porsche verbunden

Hier haben sich die Familien Porsche und Piëch 1942 am Schüttgut in Zell am See niedergelassen. Das Porsche Museum, die Internationalen Porsche Tage in der Region und das Porsche Design Studio machen Zell am See „für Porsche Freunde zu einer Art Wallfahrtsort“, wie es der Geschäftsführer des Porsche Club Verbands Österreich, Karl Steiner, ausdrückte.

Zu einer Pilgeradresse ganz anderer Natur wird Zell am See-Kaprun vor allem für Tausende Wintersportbegeisterte und Genussmenschen an sich. Was die Skigebiete Kitzsteinhorn, Schmittenhöhe und Maiskogel vom Gletscher in über 3.000 m Höhe bis zum Ufer des Zeller Sees für jeden – vom Anfänger über Familien bis zu Profis und Freeridern – bereithalten, ist allumfassender Schneegenuss. Apropos Genuss: Dieser wird hier ebenfalls in viele Richtungen interpretiert, nämlich in kulinarische, kulturelle, historische, sportliche oder erholsame; mehr noch ist Genuss im Salzburger Land aber die Summe und Verbindung außergewöhnlicher Erlebnisse für alle Sinne. Für diese Vielfalt sind große Namen und Traditionen, die wunderschöne Landschaft sowie zahlreiche neuzeitliche Attraktionen verantwortlich.

Vergangenes Wochenende nahm ich eine ganze Palette unvergesslicher Eindrücke mit.

Erster Tag in Zell am See

Ich war mit einer lieben Blogger-Kollegin, die bei Creativeelana schreibt, im Sporthotel Alpin der Familie Schwaninger in Zell am See vorzüglich untergebracht. Was ich an diesem Hotel besonders schätze, ist die Nähe zu den Skiliften, der tolle Ausblick auf den See und Verwöhnambiente. Für mich gab‘s zum Frühstück ein köstliches glutenfreies Brot und einen herrlichen frisch gepressten Karotten-Orangen-Saft.

Die Stadtführung am Nachmittag durch die Altstadt bot schon tolle Einblicke in Kulinarik (Feinkostladen Lumpi oder Heimatgold) sowie Design und Handwerk (Jungdesignerin Mirabell Plumer und Leder Zant). Die von Mirabell Plumer modern interpretierte Tracht und die zünftigen Zant Lederhosen – selten auch für Damen – hatten es mir gleich angetan. Allerdings gibt es eine Wartezeit von im Schnitt zwei Jahren für eine Hose, von denen nur 60 – 80 Stück pro Jahr manuell gefertigt werden. Die weiße Bestickung des Latzleders ist typisch fürs Pinzgau und uraltes, feines Handwerk. Gegerbt wird biologisch und dementsprechend schonend, nämlich 2 ½ Monate. Das Bio-Leder für die Hosen kommt entweder aus Österreich oder wird aus Neuseeland importiert, erzählt uns Tobias Zant, Säcklermeister in siebter Generation.

 

Nach dem schönen Spaziergang in der Altstadt gab es ein Abendessen im Hotel Stadt Wien. Besonders angetan war ich hier von den hausgemachten, glutenfreien Gnocchi.

Zweiter Tag, Schmittenhöhe

Um 8.30 stand ich mit unserer Gruppe zum Transfer zur Schmittenhöhenbahn bereit. Mit unserem sympathischen Skilehrer und Guide Heli Schneider ging‘s dann auf 2.000 m Höhe, wo man eine fantastische Aussicht auf 30 Dreitausender hat. Die Schmittenhöhe ist der Hausberg von Zell am See. Hier wanderte schon die österreichische Kaiserin Sisi, um ihr Asthma zu kurieren. Bevor die Höhenbahn gebaut wurde, kamen die Gäste mit dem Schmitten-Wagerl, einem Pferdegespann, über einen Reitweg auf die Schmittenhöhe. Elisabeth wollte damit aber nicht transportiert werden und stieg mit einem Bergführer um 1 Uhr in der Früh von Zell am See auf, um den traumhaften Sonnenaufgang zu erleben.

Die Via Culinaria lädt zu einer genussvollen Reise kreuz und quer durch das Salzburger Land ein. Auf 8 Genusswegen führt sie zu köstlichen regionalen Produkten – egal ob man sie beim Produzenten oder beim Bauern verkostet, beim urigen Wirt oder im Haubenrestaurant. Wir entdeckten entlang des „Genussweges für Hüttenhocker“ die traumhaft schön gelegene Areitalm. Auf der gemütlichen Sonnenterrasse ließen wir uns mit speziellen „Via Culinaria Schmankerln“ verwöhnen. Von hier hat man einen traumhaften Blick auf das Kitzsteinhorn, den Zeller See und das Pinzgauer Salzachtal.

In den zwanzig Salzburger Skihütten entlang des Via Culinaria Genussweges für (Ski-)Hüttenhocker lautet das Motto „Gourmet im Schnee“. HüttenwirtInnen haben gemeinsam mit Salzburger Spitzenköchen Gerichte mit den kulinarischen Besonderheiten der Region kreiert. Sie werden jeden Tag frisch aus heimischen Zutaten zubereitet und exklusiv auf den ausgewählten Skihütten serviert.

Nach dem traumhaften Skivormittag ging es dann zur Entspannung in die „Expeditionswelten“ im TAUERN SPA in Kaprun. Mein Highlight hier war der Cuba Libre, der einem direkt in den warmen Panorama-Außenpool serviert wurde. Die Aqua-Welt umfasst In- und Outdoor-Becken, eine faszinierende Saunalandschaft mit Panorama-, Backofen- und Bio-Sauna, Kräuterbad, Aroma-Dampfbad und Aufguss-Saunen im Garten. Entspannung pur!

Abends ging es dann weiter ins Casino im Nordflügel des Grand Hotels Zell am See, das am 1. Jänner 2016 eröffnet hat.

Dritter Tag, Kitzsteinhorn

„Freiheit auf 3.000 Metern“ erwartete uns beim Aufstieg und Frühjahrsgletscherlauf am Kitzsteinhorn. Das erste Gletscherskigebiet feiert diesen Winter sein 50-jähriges Jubiläum und bietet mit den neuen Bahnen „Gletscherjet 3 + 4“ für noch komfortableres Wintersportvergnügen.

Umgeben von den imposanten Gipfeln der Hohen Tauern, eröffnet sich auf dem Kitzsteinhorn das Abenteuer Berg.

Idealerweise startet man den sportlichen Tag mit einem Gletscherfrühstück im stylishen Gipfel Restaurant und sucht sich dann seine Idealbedingungen im Gelände. Das Gletscherskigebiet wurde bereits 1965 erschlossen und präsentiert sich heute mit weitläufigen Pisten als moderne Skiregion. Schneesicherheit, zahlreiche Routen und das abwechslungsreiche Offpist-Gelände machen es zu einem der beliebtesten Freeride Hotspots in den Alpen. – Auch mein Freerider-Traum!

Die Kitzsteinhorn Gipfelstation auf 3.029 Meter Seehöhe ist der höchste, bequem erreichbare Punkt im Salzburger Land. Das Via Culinaria Gipfel Restaurant, das Ice Camp – eine spektakuläre Iglulandschaft – und immer wieder die Aussicht sind mehr als spektakulär: Von zwei Panorama-Plattformen hat man atemberaubende Sichten ins Tal von Kaprun, den Zeller See und auf 30 Dreitausender. Vor allem hat man hier Ausblick auf den größten Berg Österreichs – dem Großglockner. Das höchstgelegene Kino der Alpen, das Cinema 3000, zeigt einen Cannes-prämierten Film mit den schönsten Impressionen vom Kitzsteinhorn. Und weitere außergewöhnliche Ein- und Ausblicke in den Nationalpark Hohe Tauern gibt der magisch-mystische Weg der Nationalpark Gallery durch einen 360m langen Stollen.

Gänge-Menü im Erlhof Thumersbach

Nach einem sportlichen und ereignisreichen Sonnentag in der Gletscherwelt krönte die Einladung in den traditionsreichen Erlhof in Thumersbach unseren Tag. Der Erlhof wurde im Jahr 1137 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Heute ist er im Besitz der Familie von Dr. Hans Michael Piëch und wird seit 2002 als familiär geführtes Landhotel von der Familie Brüggler betrieben. Josef Brüggler ist Anhänger einer feinen bodenständigen Küche und bevorzugt regionale Produkte. Die mit zwei Hauben gekrönte Küche wurde von verschiedenen Fachjournalisten mehrfach ausgezeichnet. Der versprochene Hochgenuss bewahrheitete sich vom Ambiente über das feine Gänge-Menü bis zum Wein:

Ein Highlight des Gänge Menüs waren die Salzburger Nockerl.

Die idealen Salzburger Nockerln müssen aussehen wie ein Salzburger Gebirge zu Winterbeginn: leicht “angezuckert”, aber keineswegs verschneit. Die 3 Nockerln stellen die Salzburger Berge “Gaisberg”, “Mönchsberg” und “Nonnberg” dar. Die Salzburger Nockerln sollen erstmals für den Salzburger Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau zubereitet worden sein. Dieser bedankte sich damals mit dem prachtvollen Bau des Lustschlosses Mirabell in Salzburg.

Vierter Tag, Skitour und Wildtierfütterung

Noch einmal verlockte das wunderschöne Wetter am Sonntag. Wir brachen mit unserem Guide Heli Schneider zu einer Skitour auf auf neu belebten Ronachkop. Die Temperaturen stiegen schnell an, sodass wir im steilen Gelände gehörig ins Schwitzen kamen.

Später ging es zur Brettljause in die Enzianhütte auf 1.300 Meter Seehöhe. Bei einem zünftigen Jause und heißem Getränk genossen wir die wunderschöne Aussicht auf die Schmittenhöhe und die Hohen Tauern.

Ein beeindruckendes Naturscauspiel hielt der abschließende Programmpunkt in Zell am See-Kaprun bereit. Beim Besuch im Wildtierpark auf 1500 m konnten wir bei der Schaufütterung durch ein Panzerglas majestätischer Rothirsche, Rehe und die stolzen Mufflons beobachten.

logo

Salzburger Nockerl

2 glasses

Ingredients:

  • 5 Eier
  • 5 EL Kristallzucker
  • 1 EL Vanillezucker
  • 1 EL (glutenfreies) Mehl
  • 1 Prise Salz

 

Preparation:

  1. Eier trennen. 3 Eidotter seperat in eine Schüssel geben. (Die restlichen 2 Eidotter werden nicht gebraucht).
  2. Eiklar mit einer Prise Salz schaumig rühren. Kristall- und Vanillezucker hinzugeben und sehr steif schlagen.
    3 Eidotter und Mehl kurz untermischen, da sonst der Eischnee wieder zusammenfällt.
  3. Eine backofenfeste Form mit etwas Öl oder Butter ausstreichen und mit Zucker bestreuen. Masse hineingeben, glatt streichen und Nockerl mit Teigkarte formen. Bei 180°C im vorgeheizten Ofen ca. 20 Minuten goldbraun backen.
  4. Nockerl mit Staubzucker bestreuen und noch heiß servieren.