Roter Ribisel Kuchen mit Baiserhaube

Kennengelernt habe ich die Ribisel als Johannisbeere. So nennt man sie nämlich nicht nur in Deutschland, sondern auch bei uns in Vorarlberg. Erst seit ich in Wien lebe, nenne ich sie auch Ribisel. Als Kind sammelte ich die Beeren von den Sträuchern in unserem Garten. Entweder bekam sie meine Großtante Lisi, die daraus herrliche Kuchen backte, oder Oma bereitete sie für uns zum Dessert vor.

Dafür pflückte sie natürlich die kleinen Beeren von den Stielen, gab sie in eine Schüssel, zuckerte sie reichlich und vermischte sie anschließend mit Joghurt. Oder Mama gab sie ins Frühstücksmüsli. Ich hab mich an Tante Lisis Kuchenrezept gehalten und einen Kuchen daraus gemacht.

Von Ribisel gibt es bis zu 50 verschiedene Sorten. Diese unterscheiden sich nicht nur in der Farbe, sondern auch im Geschmack. Sehr bekannt ist auch die weiße Ribisel sowie die schwarze: Schwarze Johannisbeeren trinke ich am liebsten als Saft – verdünnt und gespritzt!

Übrigens leitet sich Ribisel von der lateinischen Bezeichnung Ribes (rubrum=rote; nigrum=schwarze) ab. Johannisbeere wird sie in Deutschland und Vorarlberg deshalb genannt, da ihr Reifezeitpunkt rund um den Johannistag, den 24. Juni ist. Heimische und frische Ribisel bekommt man bei uns von Ende Juni bis August. Obwohl es draußen momentan schon sehr herbstlich ist, wurde sie gestern trotzdem noch überall am Dorfmarkt angeboten.

Ribisel, die zu den Stachelbeerengewächsen gehören, haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt, wobei die schwarzen Ribisel noch um einiges mehr Vitamin-C enthalten, als die roten. Die rote Farbe stammt von den sogenannten Flavonoiden (sekundäre Pflanzenstoffe), die u.a. eine krebsvorbeugend Wirkung haben und sich positiv auf unser Immunsystem auswirken. Der Ballaststoff Pektin, der in den Beeren ebenfalls enthalten ist, wirkt nicht nur verdauungsfördernd sondern auch cholesterinsenkend.

Das in Ribisel enthaltene Kalzium stärkt unsere Knochen, Vitamin-B sorgt für glänzendes und weiches Haar.

 

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Roter Ribisel Kuchen mit Baiserhaube

Zutaten:

  • ½ kg Ribisel (rote Johannisbeere)
  • 3 Eier
  • 70 g Staubzucker
  • 120 g Zucker
  • 1 TL Bourbon Vanillezucker
  • 230 g Mehl (habe das glutenfreie Mehl finax– Mjölmix verwendet)*
  • 2-3 EL (glutenfreie) Semmelbrösel oder glutenfreies Knuspermüsli**
  • 2 EL Staubzucker
  • Eine Prise Salz
  • Butter für die Form

Zubereitung:

  1. Backofen auf 160°C Umluft vorheizen. Johannisbeeren von den Stielen pflüclen, in ein Sieb geben und waschen. Vanillezucker darüber geben und zwischenzeitlich zur Seite geben. Eine Springform mit etwa 26 ? mit Butter einfetten.
  2. Eier trennen. Für den Mürbteig etwas erweichte Butter mit 70 g Staubzucker und einem Eigelb mit einem Handrührgerät gut verrühren. Mehl hinzugeben und Zutaten rasch zu einem glatten Teig verarbeiten.
  3. Mehl auf einem Backpapier oder auf wenig Mehl ausrollen und in die gefettete Springform geben (ca. einen 3 cm hohen Rand formen).
  4. Semmelbrösel oder Knuspermüsli mit den 2 EL Staubzucker mischen und in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Kurz abkühlen lassen und auf dem Teig verteilen. Eiweiße mit einer Prise Salz sowie dem Zucker steif schlagen. Ribisel unter die Hälfte der Eiweißmasse geben, restliche Baisermasse (steifes Eiweiß) auf die Seite geben.
  5. Baisermasse mit den Ribisel auf den Teig geben und glatt streichen. Kuchen für etwa 20 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben. Anschließend herausnehmen und die übrige Baisermasse vorsichtig darauf verteilen. Am besten für den Look einige Spitzen nach oben ziehen. Kuchen wieder in den Ofen geben und für weitere 20-25 Minuten fertig backen. Evtl. am Schluss mit Alufolie abdecken, damit das Baisser nicht zu dunkel wird. Kuchen zum Schluss aus dem Ofen nehmen und in der Form noch ca. 5-10 Minuten abkühlen lassen.

Notizen:

*dieses Mehl habe ich bei meiner letzten Schweden Rundreise vor 4 Jahren kennengelernt. Gibt es hier in vielen Reformhäusern und eignet sich perfekt zum Backen.

** hatte weder noch Zuhause und habe das Morgenstund Müsli