Aloha 2018 – Poke Pizza

Meinen erster Blogpost 2018 möchte ich dem Thema Reisen widmen. Warum? Weil ich reisen liebe, es mich sehr geprägt hat und ich glaube, dass es mich zu einem großen Teil zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Reisen scheint ganz klar mein Ding zu sein!

Ich habe mit 18 Jahren für ein Jahr in Neuseeland gelebt und mit 21 Jahren ein halbes Jahr in Australien. Dazwischen war ich sehr viel unterwegs und habe eine fünfmonatige Weltreise gemacht. Oft werde ich gefragt, wo ich meine Inspirationen für meine Rezeptkreationen herhole. Die Antwort ist: auf Reisen. Sie inspirieren mich und geben mir neuen Input und lassen mich neue Geschmacksrichtungen kennenlernen.

In einem Leben gibt es viele besondere Momente und Erlebnisse, aber einige wenige davon sind besonders kostbar: eine Begegnung, der erste Kuss, die Geburt eines Kindes, ein Triumph. Das erlebt jede/r anders und ganz persönlich. Was diese so besonderen Momente gemeinsam haben: Sie sind selten und einzigartig und das macht sie außergewöhnlich und intensiv.  Viele meiner besonderen Momente habe ich auf Reisen erlebt. Das Reisen gibt mir das Gefühl, frei zu sein, unabhängig und abenteuerlich. Es ist einer Herausforderung – man muss sich neuen Gegebenheiten stellen, eine andere Sprache sprechen und offen für Neues sein. Reisen bedeutet für mich, dass man seine Komfortzone verlässt, lernt, sich in seiner Haut wohl zu fühlen, Lösungen für Dinge zu finden, die man in der Vergangenheit völlig anders gemacht hätte, Umstände so anzunehmen, wie sie sind, sich dem Gefühl hinzugeben, gelegentlich einsam zu sein und zu schätzen, was man zu Hause hat. Es bedeutet, inspirierende Menschen kennen zu lernen und sich selbst zu finden. Aber all das berührt eigentlich nur die Oberfläche.

So wäre meine Empfehlung an euch, zu reisen. Einmal, mehrmals – es ist den Versuch und den Einsatz wert. Das bedeutet aber nicht unbedingt Urlaub am Strand, sondern viel mehr eine Entdeckungsreise. Unser Leben ist zu kurz und zu kostbar und unsere Erde zu klein oder zu groß, um sie nicht zu erkunden.

2017 wurde mir durch einige Verluste im Familien- und Freundeskreis wieder einmal mehr bewusst, wie kostbar und kurz unser Leben ist und wie wichtig es ist, die Zeit zu genießen und zu leben. Ich möchte die Welt erkunden und entdecken, Erinnerungen sammeln. Mein Lebensziel ist es, zweimal im Jahr an einen Ort zu gehen, an dem ich noch nie war! "Reisen ist eine Reise in sich selbst."

Natürlich ist das nicht für jede und jeden ein Ziel. Es ist aber seit den frühesten Entdeckern ein Traum und ein Abenteuer: Herauszufinden, wie andere Menschen leben, essen und lieben. Von ihnen zu lernen, wohin ihr auch geht. Lasst die Sonne auf eure Bäuche scheinen, schwimmt im salzigen Meer, besteigt die höchsten Berge und trinkt die wilde, frische Luft! Segelt aus dem sicheren Hafen. Träumt, entdeckt und erkundet!

Mein Jahr werde ich mit einer Reise nach Australien beginnen. Gegen Ende Januar werde ich also für einen Monat über den großen Teich Richtung Sonne fliegen. Ich werde mir dort vor allem in Sydney, Melbourne und Byron Bay verschieden Food-Konzepte anschauen, Sonne tanken und Freunde treffen oder neue finden. Ich freue mich schon, diese wunderbaren Momente mit euch zu teilen zu dürfen.

Heute möchte ich ein umgewandeltes Rezept aus einer meiner Lieblingsdestinationen mit euch teilen: Poke-Pizza aus Hawaii. Poke ist ein roher Fischsalat aus Hawaii und hat sozusagen den Status eines Nationalgerichts. Hier verschmilzt die japanische mit der westlichen Küche der USA. Ähnlich wie bei Nikkei, wo die japanische Küche mit der peruanischen verschmilzt. Daraus entstand Ceviche – ein sehr ähnliches Gericht, das momentan sehr trendy ist; wer mich gut kennt, weiß, dass es zu meinen Lieblingsgerichten zählt.

In meinem neuen Kochbuch Pizza ohne Reue (seit 20. Dezember 2017 im Brandstätter Verlag) gibt es ein Kapitel namens „All around the world“. Darin habe ich Rezepte umgewandelt, die ich auf Reisen kennengelernt habe. Und zwar habe ich daraus eine neue Form von Pizza kreiert.

Dieses Kochbuch hat meine kreative Ader so richtig aufblühen lassen. Einerseits war es mir wichtig, so viele neue und ausgefallene Pizzaböden wie möglich zu kreieren und andrerseits die typische Belegung durch neue, bunte und nährstoffreiche Zutaten zu ersetzen bzw. zu ergänzen.

Wenn man das Bekannte und Gewohnte einfach hinter sich lässt, kommen ausgefallene Ideen von selbst: Wie eben Pizza aus Wassermelone, aus Zucchini, aus Reisnudeln, aus Pilzen usw. Dem Einfallsreichtum und der Ausprobierlaune sollen hier keine Grenzen gesetzt werden.

Vor allem Reisen haben mich inspiriert, umzudenken und einen „landestypischen Geschmack“ als eine Art Souvenir zu behalten. Wie z.B. bei der Hawaiianischen Pizza. In Hawaii hab ich fast täglich eine so genannte Poke Bowl gegessen – also Reis in einer Schüssel mit einem rohen Fischsalat. Dieses Rezept wollte ich unbedingt in meinem neuen Kochbuch, und so kam mir die Idee, Reis als Teigbasis zu verwenden. Natürlich rund, weil man Pizza so kennt, und der Belag war der rohe Fischsalat. So kann man bei der Kreation von neuen Rezepten immer vorgehen: Entdecktes oder Bewährtes neu interpretieren und erproben.

Viel Freude beim Reisen, Entdecken und Ausprobieren!

Wenn ich euer Interesse an meinem Buch wecken konnte und ihr noch mehr ausgefallene und gesunde Pizzasorten probieren wollt, könnt ihr das Buch hier bestellen.

ALOHA.

Aloha means farewell to thee.

Aloha means good-morning.

It means until we meet again

beneath the tropic sky.

And always to be true..

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Hawaiianische Poke Reis-Pizza

2 Personen

Zutaten:

2 Tassen japanischer Sushi-Reis

½ Mango

2 Frühlingszwiebeln

2 Radieschen

100 g Soja Bohnen

1 Avocado

2 EL Schwarzer Sesam

½ Bund Koriander

150 g sehr frisches Lachsfilet

150 g sehr frisches Thunfisch Filet

10 EL Tamari und Sojasauce

evtl. 2 EL Reismehl

2 EL Erdnussöl

Zubereitung:

  1. Einen Topf mit leicht gesalzenem Wasser für den Reis aufsetzen. Reis waschen bis das Wasser klar abläuft. Reis in das Wasser geben, kurz aufkochen lassen und Hitze reduzieren. Reis mit geschlossenem Deckel bei niedriger Hitze so lange weiterkochen, bis das Wasser vollständig aufgesogen ist (ca. 12 Minuten). Anschließend noch stehen lassen.
  2. Mango halbieren und in Würfel schneiden. Frühlingszwiebeln und Radieschen waschen und in sehr feine Scheiben schneiden. Sojabohnen 3 Minuten blanchieren. Avocado halbieren, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Sesam in einer Pfanne ohne Fett rösten. Koriander waschen, trockenschütteln, Blätter abzupfen und fein hacken.
  3. Fisch in 1,5 cm große Würfel schneiden und mit Tamari oder Sojasauce und den gehackten Frühlingszwiebeln marinieren. Koriander, Soja-Bohnen, Avocado und Mango unterrühren und alles gut marinieren.
  4. Aus dem Reis kleine Kugeln formen. Falls der Reis nicht genügend zusammenklebt, etwas Mehl untermengen. Öl in einer Pfanne erhitzen und Reiskugeln mit einem Pfannenwender darin flach drücken und beidseitig ca. 6 Minuten anbraten, bis die Reis-Laibchen leicht bräunlich und knusprig werden.
  5. Reis-Laibchen mit den Radieschen-Scheiben belegen und die marinierte Fisch-Mischung darüber geben. Mit schwarzem Sesam garniert servieren.