Betonküche mit Jodok Dietrich

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Kennen tu ich ihn schon lange, den Jodok. Ist er doch auch Vorarlberger, und war  jahrelang Spitzenkoch im Szene-Lokal Innauer in Dornbirn. Bekocht hat uns Jodok aber auch schon zu Schulzeiten, als er die Liebe zum Essen entdeckt hat. Damals staunte ich genauso wie heute über seine wunderbaren Kreationen. Nur dieses Mal durfte ich seine einfallsreiche und leckere Küche nicht in seinem, oder einem von andern für die gemeinsam zelebrierten Kochabende erwählten, Wohnzimmer genießen, sondern auf den Betontischen der so genannten Betonküche.

[dropcap_1]B[/dropcap_1] etonküche. Ein absolut cooles und inspirierendes Projekt,  wie ich finde. Die Pop Up Küche entstand durch die Idee, brachliegende Stadtflächen und somit leerstehende Gassenlokale wieder zu beleben. Jonathan Luther, Architekt und Gründer von Urbanauts (leere Geschäfte werden in Ein-Zimmer-Hotels umgewandelt), begründete mit Freunden das Konzept der Betonküche.

Das waren neben anderen Martin Fetz, der in Vorarlberg die Feldküche ins Leben gerufen hat, sowie der Morrison Club-Betreiber Javier Mancilla. Übrigens: Die Feldküche wird mittlerweile in allen Bundesländern Österreichs veranstaltet und hatte diesen Sommer einen vollen Erfolg.

Und wie läuft diese Betonküche eigentlich ab? Es ist so: Zuerst meldet man sich auf der Seite der Betonküche https://www.friendship.is/betonkueche/ für den Newsletter an. Diesen findet man dann eines Abends – meist sehr spät – in seinem Posteingang. Und dann heißt es schnell reagieren. Denn die Plätze der Betonküche sind beliebt und im Nu weg. Gott sei Dank war ich schnell genug und habe für mich und ein paar gute Freunde ein Plätzchen für diesen tollen Aktionismus der Vielfalt ergattert. Aktionismus der Vielfalt deshalb, weil sich hier verschiedene interessante Komponenten verbinden: ungewöhnliche Architektur und die sinnvolle Nutzung leerstehender Flächen, fantastisches Essen, zubereitet von einem Szene-Koch, sowie das Kennenlernen neuer Leute, die neugierig und offen sind, in denen man Gleichgesinnte sieht. Da man bei der Betonküche an aneinander gereihten Betontischen sitzt, ist es kaum zu verhindern, seine/n Tischnachbar/in kennenzulernen.

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Die Location für die Veranstaltung wird bis kurz vor Beginn geheim gehalten und sollte auch bis zum Ende der Betonküche nicht verraten werden. Jedes Betonküchen-Event, das meist etwa 1-2 Monate dauert, wird immer an verschiedenen Orten abgehalten. Leider darf ich dir an dieser Stelle immer noch nicht verraten, wo wir gespeist haben. Eines aber schon mal vorweg: die Räumlichkeiten waren genial. Die designten Gegenstände der Architekten schufen eine einzigartige Atmosphäre, die ebenfalls zum hohen Wohlfühlfaktor beitrug.

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Begrüßt wurde man von Jodok mit einer kleinen Zuckerwatte, dazu gab es einen Apfelbalsamico-Shot. Eine gelungene Alternative zum herkömmlichen Glas Sekt oder Prosecco-Aperitif.

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Thema des Abends war Christkindlmarkt. Wenn mich heuer etwas in Christkindlmarkt-Laune versetzt hat, dann war’s dieser Abend bei Jodok und der Betonküche. Folgende fünf Gaumenschmausgänge zauberten Jodok und seine Freundin Katharina uns auf den Tisch:

1. Gefüllter Apfel mit Knollensellerie, Maroni und Karotte

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2. Schaumsuppe von der gerösteten Zwiebel 

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3. Forelle im Sturm mit Estragon und Senfkörnern

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 4. Geschmorte Rindsvögerl im Glühwein mit falschen Ischler Törtchen

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5. Schweizer Magenbrot mit Mascarponemousse und Kürbiscreme

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Mein persönlicher Favorit war die Forelle im Sturm. – Kein alltägliches, aber köstlich einfaches Gericht! Besonders kreativ fand ich die falschen Ischler. Diese wurden aus Serviettenknödelteig mit Keksausstechern in Form gebracht, gefüllt mit Preiselbeermarmelade.

Beim nächsten Mal werde ich der Betonküche sicherlich wieder einen Besuch abstatten. Und natürlich auch der Feldküche im kommenden Sommer!

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