Phänomenale Burger
Phänomen und phänomenal – der Hamburger. Ein Phänomen deshalb, weil Hamburger - kurz Burger - einfach immer gut ankommen. Sie haben ihren eigenen Stellenwert. Vor allem, wenn sie selbst gemacht sind. Nicht nur das, Burger schmecken auch phänomenal.
Komischerweise bestellt man sich Burger lieber im Lokal oder am Stand. Dabei kann man sie ruckzuck auch zu Hause basteln. Etwas langwierig gestaltet sich jedoch das Backen der so genannten Buns, also der Hamburger-Brötchen. Leider habe ich bis dato im Handel noch keine guten Hamburger Buns gefunden (geschweige denn glutenfreie). Deshalb hab ich mich dieses Mal selber ans Werk gemacht und aus Brioche-Teig kleine Brötchen gebacken. Dazu habe ich Vollkornmehl verwendet (mal nicht glutenfrei). Womöglich eignet sich normales Mehl aber am besten dafür. Grundsätzlich bin ich ein großer Fan von Vollkornprodukten. Wie der Name schon verrät, steckt in Vollkornmehl das ganze, wertvolle, Korn.
Was ich mich immer schon gefragt habe ist, woher der Name Hamburger eigentlich stammt? Denke ich an Hamburger, kommt mir sofort die USA in den Sinn und natürlich auch die deutsche Stadt Hamburg. Meine Recherchen im WWW ergaben, dass es tatsächlich mehrere Theorien über die Namensgebung des Burgers gibt:
- Die eine führt den Hamburger auf die gleichnamige deutsche Stadt zurück. Dort gibt es einen Imbiss mit dem hübschen Namen „Rundstück warm“. Das ist ein Weizenbrötchen (Rundstück) mit einer Scheibe Braten und darüber Bratensoße. Es gibt aber noch eine Variante, die dem Hamburger entspricht: das gleiche Weizenbrötchen mit Hackfleischfrikadelle – aus Beefsteak und mit Eigelb. Das Rezept kam der Legende nach mit deutschen Einwanderern in die USA. Zumindest wurden 1904 in St. Louis solche Hackfleischbrötchen – noch ohne „er“ – unter der Bezeichnung Hamburg verkauft.
- Eine weitere Theorie besagt, dass der Hamburger 1885 entstanden sei, und zwar im Erie County nahe der US-Stadt Hamburg bei Buffalo, im Bundesstaat New York. Auf einem Jahrmarkt hatten die Menches Brothers einen Imbiss für Hot Pork (Schweinebraten). Als dieses zur Mangelware wurde, griffen sie ersatzweise auf Rindfleisch zurück und experimentierten. Die neue Kreation wurde entsprechend ihrem Geburtsort Hamburger getauft. Immerhin wird diese Theorie offiziell vom Staat New York verbreitet: „New York’s Gift to World Cuisine, The Hamburger“.
- Und schließlich wird mit Hamburger auch noch eine nostalgische Luxus-Qualität verbunden. Vor dem Aufbau der amerikanischen Rinderzucht – so heißt es – sei Rindfleisch importiert worden, und zwar vornehmlich über den Hamburger Hafen, gekühlt mit Stangeneis. So wurde mit dem Slangwort Hamburg ganz allgemein Rindfleisch von gehobener Qualität bezeichnet
Im letzten Jahrhundert hielt der Hamburger in vielen Ländern und Kulturbereichen Einzug und es wurde häufig die Kurzform Burger zum Begriff. Im Englischen und Amerikanischen bezeichnet Hamburger die Hackfleischsorte (mageres Rinderhack), die für das Fleischlaibchen – mit oder ohne – Brot steht. Im Deutschen ist aber immer beides gemeint – Fleisch und Brötchen.
Nachstehend mein Hamburgerrezept mit einem schnellen aber „falschen“ Tomaten Relish (Würzsauce aus Obst und Gemüse) sowie das Rezept für die selbstgemachten Buns.
Miniburger
mit selbstgemachten Briochebrötchen und Bio-Faschiertem und Tomaten-Relish
Zutaten für das schnelle und falsche Tomaten Relish:
1 Glas Bio-stückige Tomaten
3 Knoblauchzehen
1 EL Bio-Olivenöl (zum Braten)
1 EL Bio-Olivenöl (zum Untermischen)
2 Schalotten
2 EL Weißweinessig oder Balsamicoessig
1 EL Sonnentor Scharfmacher Gewürz
Salz und Pfeffer
Zubereitung Tomaten-Relish:
1.) Knoblauch schälen und pressen. Schalotten schälen und fein hacken.
2.) Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Schalotten darin mit Knoblauch glasig dünsten. Mit Weißweinessig oder Balsamicoessig ablöschen.
3.) Sonnentor Scharfmacher Gewürz hinzugeben. Stückige Tomaten sowie Olivenöl, Salz und Pfeffer hinzugeben und alles bei mittlerer Hitze etwa 4-5 Minuten dünsten. Anschließend bis zur Verwendung abkühlen lassen.
Zutaten für kleine Mini-Burger (für 4 Personen):
Für die Brötchen:
600 g Bio-(Vollkorn)-Weizenmehl (Type 550)
200 g Bio-Butter (diese sollte bei der Verwendung Raumtemperatur haben)
4 Bio-Eier
1 ½ EL extra feiner Bio-Zucker
½ TL Trockenhefe
1 TL Salz (fein)
250 ml Milch + 1 EL Milch
ca. 1 Handvoll Sesamsamen
Zubereitung für die Brötchen:
1.) Butter mit Zucker und drei Eiern in einer Schüssel verrühren. Mehl, Hefe sowie Salz hinzugeben und alles gut vermischen (am besten mit den Händen). Nun eine Mulde in die Mitte des Teiges drücken, Milch hineingießen und alles mit den Händen verkneten.
2.) Auch wenn der Teig recht klebrig ist, sollte man nicht mehr Mehl hinzugeben. Schüssel mit einem frischem und feuchtem Geschirrtuch bedecken und Teig an einem warmen Ort etwa zwei Stunden gehen lassen.
3.) Nach den zwei Stunden den Teig zu kleinen Burger-Brötchen formen und noch einmal an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen.
4.) Kurz vor Ende der Gehzeit Backofen auf 180° Umluft (200° Ober-/Unterhitze) vorheizen. Das übrig gebliebene Ei sowie die Milch verquirlen und mit einem Pinsel über die Brötchen streichen. Mit Sesam bestreuen und für etwa 20-30 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben.
Zutaten für die faschierten (Hackfleisch) Laibchen:
800 g Bio-Rinder Faschiertes (Hackfleisch)
1 Stk. Bio-Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 EL körniger Bio-Senf
1 EL Balsamicoessig
1 EL Tabasco nach Belieben
2 EL Bio-Kapern
1 Messerspitze Sonnentor Chilipulver
1 EL Sonnentor „Die Herzhafte“
1 Stk. rote Paprikaschote
½ Bund glatte Petersilie (ca. 10 g)
Salz und Pfeffer
2 EL Öl
Zutaten für die Burger-Komposition
Salatblätter (Kopfsalat oder Eisbergsalat)
Bio-Käsescheiben, z.B. Gouda
1 Stk. rote Bio-Zwiebel
Zubereitung:
1.) Zwiebel und Knoblauch schälen und beides fein hacken. Petersilie waschen, trockenschütteln, Blätter abzupfen und fein hacken. Paprika waschen, vierteln, entkernen und in sehr kleine Würfelchen schneiden.
2.) Das Ganze mit dem Faschiertem (Rinderhack) sowie mit Senf, Tabasco, Kapern, Chilipulver und „Die Herzhafte“ Gewürzmischung in eine Schüssel geben und gut verkneten. Mit Salz und Pfeffer sowie nach Belieben mit Tabasco kräftig würzen. Mit nassen Händen kleine Laibchen daraus formen. Am besten sollten diese nun ein, zwei Stunden ruhen. Man kann sie aber auch gleich verarbeiten.
3.) Salatblätter waschen und trockenschütteln. Zwiebel schälen und in sehr feine Scheiben schneiden.
4.) Öl in einer Pfanne erhitzen und Laibchen darin bis zum gewünschten Grad (innen noch rosa oder ganz durch) auf beiden Seiten anbraten. Mini-Brötchen mit den Salatblättern, der roten Zwiebel, dem Laibchen, der Käsescheibe, der Tomaten-Relish sowie mit etwas Senf belegen, oberen Brotdeckel darüber geben und servieren.
Zubereitungszeit:
10 Minuten Tomaten-Relish
20 Minuten Brötchen ohne 3h Wartezeit
20 Minuten Laibchen (ohne evtl. 2h Kühlzeit)