Selbstgemachte Bärlauch-Ravioli

Da ist sie wieder – die Bärlauchzeit. Hier in Wien bekomme ich das eigentlich eher beim Studieren diverser Speisenkarten mit, oder weil sie auf den Märkten groß präsentiert werden. Als Kind wusste ich natürlich noch nicht, was für ein Rohdiamant der Bärlauch eigentlich ist, geschweige denn, dass man ihn überhaupt kochen und verzehren kann. Damals hat mich eher der intensive (vielleicht sogar als penetrant wahrgenommene) Geruch des Bärlauchs beim Spaziergehen irritiert.

Aussagen wie „Wieso stinkt’s da so nach Knoblauch“ haben sich heute folgendermaßen geändert: „Genial, die Bärlauchzeit ist wieder da“. Und deshalb gab’s vergangen Sonntag auch selbstgemachte Bärlauch-Ravioli....Nicht nur wegen des Geschmacks mag ich den Bärlauch so gern. Eigentlich ist er ein wahres Wundermittel. Die Aromastoffe, Sulfide, die für den speziellen Geschmack sorgen, werden erst beim Zerkleinern in das ätherische Öl Allicin umgewandelt. Dieses spezielle Öl besitzt eine antibakterielle Wirkung: Es hilft Bakterien abzutöten und somit im Kampf gegen Erkältungen, Fieber und Husten.

Isst man Bärlauch regelmäßig, wirkt sich das positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Leider geht das saisonbedingt nicht so einfach, aber Knoblauch hat eigentlich die gleiche Wirkung. Darüber hinaus kann man Bärlauch blanchiert auch gut einfrieren oder selbstgemachte Pestos halten sich mit Olivenöl bedeckt auch ein Weilchen.

Bärlauch wirkt sich deshalb so gut auf unser Herz-Kreislauf-System aus, weil er nicht nur den Blutdruck senkt, sondern auch den Cholesterinspiegel. Bärlauch enthält reichlich Vitamin C, Eisen, Mangan sowie Magnesium. Sein spezielles Anti-Stress Magnesium stärkt zusätzlich unser Herz und den Kreislauf. Mangan bekämpft Müdigkeit, macht fit und stärkt unsere Nerven. Genau richtig, um gegen die Frühjahrsmüdigkeit anzukämpfen. Zusätzlich lassen uns die grünen Blätter erstrahlen – Bärlauch besitzt eine blutreinigende Wirkung und verbessert somit unser Hautbild.

Mein Ravioli-Rezept habe ich ja euch schon einmal präsentiert. Aber hier noch einmal etwas abgewandelt. Ravioli selbst zu machen, kostet viel Zeit, aber er ist definitiv den Aufwand wert. Außerdem schmeckt Selbstgemachtes einfach viel besser.

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Selbstgemachte Bärlauch-Ravioli

Zutaten:

Für den Ravioliteig:

  • 300 g helles (glutenfreies) Mehl (Empfehlung glf Mehl: „Mehl-Farine“ von Schär)
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Flohsamen*
  • 3 Eier
  • 1 EL Olivenöl

Für die Füllung benötigst du folgende Zutaten:

  • ca. 100 g frischen Bärlauch 
  • nach Belieben zusätzl.1 Handvoll TK-Spinat (wenn du frischen bekommst, natürlich umso besser)
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Handvoll frischen Basilikum
  • 250 g Ricotta
  • 1-2 Hand voll gerieben Parmesan
  • evtl. zusätzlich frische italienische Kräuter (z.B. Oregano, Thymian etc.)
  • Ein paar Chiliflocken (je nachdem wie scharf man es gerne hat)
  • Salz und  Pfeffer

Zubereitung:

  1. Spinat zum Auftauen heraus stellen. Mehl mit Salz und Flohsamen in einer Schüssel mischen. Mit den Eiern und dem Öl zu einem festen Teig verkneten. Bei Bedarf 2-3 EL kaltes Wasser unterkneten. Den Teig etwa 20 Minuten in Frischhaltefolie eingewickelt kalt stellten.
  2. In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten. Dafür den (aufgetauten) Spinat zerhacken. Bärlauch waschen, trockenschütteln und ebenfalls klein hacken. Knoblauch schälen und fein hacken. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Bärlauch und Spinat mit Knoblauch dünsten. Das Ganze auskühlen lassen und mit der Hand ausdrücken (Füllung sollte nicht zu flüssig sein!). Parmesan reiben. Kräuter waschen, trockenschütteln und Blätter klein hacken. Nun den Bärlauch und Spinat mit dem Ricotta mischen, Basilikum und evtl. andere kleingeschnittene Kräuter sowie Parmesan hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken abschmecken. Zwischenzeitlich zur Seite geben.
  3. Nudelteig mit ausreichend Mehl so dünn wie möglich ausrollen. Ich habe eine Nudelmaschine zur Hilfe genommen. Geht aber auch mit einem Nudelwalker. Ravioli mit einem Ausstecher ausstechen (wenn nicht vorhanden, dann etwa 10 cm große Quadrate ausschneiden oder mit einem kleinen Glas Kreise ausstechen). Jeweils 1 TL der Füllung auf eine Hälfte der Teigstücke setzen, den Teigrand mit etwas Wasser bestreichen und die andere Teighälfte darüber klappen. Rand mit einer Gabel zusammendrücken.
  4. Leicht gesalzenes Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Fertige Ravioli im wallenden Wasser einmal kurz aufkochen lassen, Hitze reduzieren. Ravioli noch etwa 8 Minuten ziehen lassen.
  5. In einer kleinen Pfanne Butter schmelzen. Ravioli vorsichtig aus dem Wasser nehmen, in der Butter schwenken und mit etwas frisch gehobeltem Parmesan anrichten. Dazu schmecken glasierte Kirschtomaten und frischer Rucola super.

Notizen:

*Flohsamen:

Hier werden sie eingesetzt, um den Teig elastischer zu machen. Flohsamen sind aber auch besonders gesund für unsere Verdauung. Sie fördern das Wachstum darmfreundlicher Bakterien. Außerdem tragen sie dazu bei, unseren Cholesterinspiegel im Blut zu senken und die Cholesterinausscheidung zu erhöhen. Flohsamenschalen sind vor allem auch nützlich, um Entzündungen im Magen-Darm-Trakt rascher zurückzubilden.

Zudem benötigst du...

Butter, Olivenöl

Parmesan

evtl. Rucola und Kirschtomaten

Schmeckt übrigens auch sehr gut mit hausgemachter Tomatensauce und Rucola. Oder im Sommer einfach mit frischen Tomaten, Oliven, Kapern, Parmesan und Rucola.

Auch die Füllung kann je nach Geschmack und Laune variiert werden. Ich mag die Ravioli auch sehr gerne mit etwas Trüffelöl oder Trüffelhonig. Der frische Parmesan darf natürlich nicht fehlen.

Viel Spaß beim Nachkochen!