Kochkurs Deluxe bei Andi Schweiger in München

Mia san mia! Wir Food-Blogger sind schon ein eigenes Völkchen – das denke ich mir jedes Mal wieder, wenn ich auf die lieben Foodies treffe und mich einen ganzen Tag nur über Essen, Foodtrends und Food Photography unterhalte. Vergangenes Wochenende war aber ein ganz besonderes Food-Blogger-Treffen in München. Wir trafen uns in München für einen Kochkurs bei Andi Schweiger: Unser eingelöster Preis vom FoodBlogAward, dem 2. Platz in Berlin, vergangenen November.

Franz, Mathias, Martina und Kerstin vom FoodBlogAward haben ein grandioses Food-Weekend für uns organisiert. Daaaanke! Hungrig blieb da bestimmt niemand! Los ging‘s mit einer Tour bei Dallmayr. Ein Münchner Original seit 1700 mit viel Geschichte und den weltbesten Köstlichkeiten. Hier werden spezielle Waren und erlesene Lebensmittel geboten und hergestellt. Die hausinternen Köche kreieren diese Köstlichkeiten. Je nach Abteilung steigen einem die unterschiedlichsten Düfte in die Nase – angefangen von herrlichen Fischspezialitäten – besonders hat es mir der Austernbrunnen angetan – über Wurstspezialitäten bis zu den feinsten Pralinen und Patisserie, Wein, Champagner, Spirituosen und natürlich dem berühmten Kaffee: Dallmayr Prodomo. Dieser feierte letztes Jahr seinen 50. Geburtstag.

Mich könnte man hier problemlos einen oder mehrere Tage einsperren – ich würde mich von den Düften und Aromen beflügeln lassen und durchs paradiesische Angebot schlemmen. Dieses Ort ist definitiv einen Besuch in München wert!

Weiter ging es mit einem kleinen München-Stadtrundgang, der uns durch die Innenstadt führte, vorbei an den Gewürzen von Schuhbeck sowie zum Viktualienmarkt mit Ständen voller Köstlichkeiten. Hier bekamen wir frische und noch warme Schmalznudeln, Krapfen & Co. Nachdem diese nicht glutenfrei sind, musste ich leider auf diesen Genuss verzichten. Die „Schmankerltour“ führte uns weiter an einen Käsestand am Markt, wo wir uns durch edle Sorten mit Schüttelbrot verkosteten. Dazu gab es ein hausgemachtes Birnen-Chutney. Rhabarber war etwas verfrüht auch schon überall zu sehen. Ich warte trotzdem noch mit voller Vorfreude die eigentliche Rhabarber-Saison ab.

Man würde glauben, dass wir uns bis dahin bereits satt geschlemmt hatten, aber hier startete eigentlich erst das Highlight des Tages bzw. der Reise. Nämlich der Kochkurs bei Andi Schweiger – unser Gewinn. Einige von euch kennen den charismatischen und sympathischen Koch bestimmt aus der Show „Die Kochprofis“ auf RTL 2. Seine liebe Frau Franzi Schweiger, die gelernte Konditorin ist, war den ganzen Nachmittag beim Kochen dabei – ein fantastisches und sehr harmonisches Duo. Zuerst wurde der Lachs filetiert. Dieser Part interessierte mich besonders – da Filetieren wirklich Erfahrung und Übung voraussetzt und Edelfische wie Lachs, Forelle, Saibling & Co jeweils unterschiedlich filetiert werden. Faszinierend, wie Andi diesen gewaltigen 5-6 kg schweren Lachs im Handumdrehen in prächtige Filets zerteilte. Der schottische Lachs wurde dann mit Olivenöl und Salz für etwa 20 Minuten bei 80°C Ober-/Unterhitze in den Ofen gegeben. Ergebnis war ein butterweicher Fisch, der optisch noch roh war, aber tatsächlich leicht gegart auf der Zunge zerging. Der zarte Lachs war auf Fenchel-Salat mit frischen Kräutern, Kresse und Petersilie, gebettet, begleitet von Champagnerschaum.

Weiter ging es mit einem klassischen Kartoffel-Brandteig, aus dem Andi kleine Kartoffelkrapfen, auch Pommes Dauphine genannt, kreierte – die Begleitung zum Tafelspitz. Den Tafelspitz garte Andi etwa 5 Stunden im 60°C warmen Wasserbad. Kurz vor dem Servieren wurde das Fleisch noch einmal scharf angebraten und in hauchdünne Scheiben geschnitten. Dazu gab es künstlerisch in Klecksen angerichtetes Karottenpüree und feines Wirsinggemüse.

Der krönende Abschluss war das selbstgemachte Chilieis, das uns Andi am Beginn des Kochkurses vorgeführt hatte. Das Eis wurde mit einem saftigen Mandelkuchen – leider blieb mir dieser verwehrt, da er auch ein wenig normales Mehl enthielt, serviert sowie mit einer hervorragenden Topfencreme auf Passionsfrucht. Ein Gaumenspiel sondergleichen! Das Rezept für den Kuchen verrate ich euch gerne demnächst in glutenfreier Form. Hier das Rezept für das köstliche Chilieis.

Karin von Lisbeths Cupcakes & Cookies, Yvonne von Freude am Kochen, Jenni von Monsieur Muffin und Mona von 180GradSalon waren bei diesem grandiosen Kochkurs mit dabei.

 

Wer glaubt, dass dieser Schlemmertag hier ein Ende nahm, täuscht sich: Unsere Gaumen wurden im „relaunchten“ Restaurant Schwarzreiter des Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski noch weiter verwöhnt. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir zwar alle, dass wir nichts mehr verspeisen könnten, unmöglich, nach so vielen Leckereien, aber die Finessen im Schwarzreiter waren dann noch das i-Tüpfelchen des kulinarischen Tages.

Begrüßt wurden wir von Kathrin Schumacher, der PR Managerin des Hauses Vier Jahreszeiten Kempinski, mit einem Champagne Taittinger Brut Prestige Rosé. Übrigens habe ich vor acht Jahren ein zweimonatiges Praktikum als Concierge im Münchner Kempinski absolviert. Und nun befand ich mich hier im zugehörigen Restaurant in einer illustren Food-Blogger-Runde und verspeiste ein 4-Gänge-Menü!

Ziel der Küche des Schwarzreiters ist es, die klassische, etwas schwere bayerische Küche neu zu interpretieren. Dies ist ihnen mit den Speisen perfekt gelungen. Als Gaumenschmeichler wurde uns Tafelspitz mit Brotchip, Kren und einem Rote-Bete- Klecks serviert. Besonders angetan hat es mir die „Obst-Wiesn“, die nicht nur für den Gaumen, sondern vor allem für das Auge ein Highlight war. Der Biss in den knallroten kleinen Apfel überraschte mit einer Gänseleber! Diese wurde auf einer Terrine serviert umrahmt mit kleinen Trauben und Blüten. Als kleine Überraschungs-Erfrischung zwischendurch gab es ein Spezi-Sorbet auf filetierten Orangen. Das weckte in uns allen Kindheitserinnerungen – das Gelächter und die Freude über die Knallbrause aus dem Spezi-Sorbet war unüberhörbar.

Spannend fand ich auch den Hauptgang „Teich und Garten“: hervorragender Schwarzreiter was auf Kartoffel-Sauerkrautpüree, Nüssen und knusprigem „Flower Sprout“. Diese neuartige Krautart, eine Mischung aus Grünkohl und Kohlsprossen, faszinierte mich sehr. Wird sicherlich bald Eingang in meine Küche finden. Als krönenden Abschluss gab es dann meinen Liebling Rhabarber, auch wenn zu früh in der Saison, die sogenannte „Bayrische Crème mit Rhabarber & weißer Schokolade“.

Die nächsten Tage bin ich sicherlich dauergesättigt! Solche kulinarischen Highlights und Kombinationen werde ich aber sicher und leider nicht mehr so schnell zu verspeisen bekommen. Danke noch einmal an das Team vom Food Blog Award und meine lieben Blogger-Kolleginnen für ein unvergesslich genussvolles Wochenende!

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Chilieis by Andi Schweiger

Zutaten:

  • 250 ml Milch
  • 250 ml Schlagoberes / Sahne
  • 5 Stk. Eigelb
  • 130 g Zucker
  • 1 Stk. Chili

Zubereitung:

  1. Eigelb mit Zucker verrühren. Chili halbieren und auskratzen. Milch und Schlagobers/Sahne mit der Chili aufkochen.
  2. Kochende(s) Sahne/Obers auf das Eigelb geben und in einer Schüssel auf ein 80°C warmes Wasserbad stellen und unter ständigem Rühren erhitzen.
  3. Anschließend passieren und in einer Eismaschine gefrieren.